Im Moment gibt es ungefähr 100 Millionen Mac OS X Anwender auf der Welt. Die Anzahl ist sprunghaft gewachsen, seit iPad und iPhone auf dem Markt sind. Bis jetzt gab es wenig bis gar keine Schadsoftware, die auf den Mac zielte.
Wie im Artikel "Über 600000 Macs mit Flashback botnet infiziert" berichtet, werden die Hacker und Phisher langsam auch auf dem Mac aktiv. Deshalb ist es jetzt auch für Mac User an der Zeit, das eigene System sicher und nicht so schnell angreifbar zu machen.
Ich möchte hier einige Tipps geben, wie mit Bordmitteln bereits für Sicherheit gesorgt werden kann.
Anlegen eines Useraccounts mit eingeschränkten Rechten
Der normale Account auf einem Mac hat Administrator-Rechte und Schadsoftware hat damit alle Möglichkeiten, sich im System einzunisten. Für die täglichen Aufgaben und Anwendungen reicht aber bereits ein Anwender, der keine administrativen Rechte besitzt. Ein neuer Benutzer kann einfach über die Anwenderverwaltung angelegt werden.
Einen sicheren Browser für das Internet benutzen
Je nach Vorliebe sind Google Chrome mit eingebauter Sandbox und Firefox zu empfehlen. Beide bringen wesentlich mehr und schneller Updates für Sicherheitslücken, als der eingebaute Safari. Zusätzlich gibt es eine Version von Chrome, die den Flashplayer in einer eigenen Sandbox laufen läßt. Beide können einen stillen Update-Modus, der Updates automatisch im Hintergrund installiert. Ihr müsst nur noch sicherstellen, das der neue Browser als Default-Browser in den Einstellungen eingetragen wird.
Den eingebauten Flashplayer deinstallieren
Auf den integrierten Flashplayer haben es die Hacker bisher am meisten abgesehen. Je älter die Version des Flashplayers ist, desto wahrscheinlicher enthält er ein Sicherheitsrisiko. Um den Flashplayer zu entfernen, gibt es auf der Webseite von Adobe ein kleines Tool.
Das Problem mit Java
Ebenso wie der Flashplayer ist auch Java ein bevorzugtes Ziel der Hacker. Es ist zu empfehlen, dass Java komplett vom System entfernt wird. Da Apple keine direkte Installation von Oracles Java erlaubt, sind Mac User länger angreifbar nach dem Bekanntwerden einer Lücke in Java. PC User profitieren von der wesentlich schnelleren Updatemöglichkeit.
Updates immer sofort installieren
Viele Hacker setzen bei ihren Angriffen auf veraltete Software. Dazu gehören Office, Adobe/Acrobat und Java. Aber es gibt noch eine Vielzahl weiterer Software, die nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht. Unbedingt nach einem Update das System neu starten, sofern das angefordert wird.
Benutze einen Passwortmanager
Ein Passwortmanager hilft bei Phishingversuchen. In Mac OS ist bereits der Passwortmanager "Keychain" (Schlüsselbund) eingebaut. Wann immer es möglich ist, sollte man neue eindeutige Passworte generieren und im Passwortmanager verwalten. Sobald ein Passwort bekannt ist, versuchen die Hacker dieses Passwort überall zu verwenden. Auf E-Mail Accounts, Facebook, eBay usw. wird versucht, mit diesem Passwort die Kontrolle zu bekommen. Daher ist es besser, für alle benutzten Dienste ein eigenes Passwort zu benutzen.
Bei Nichtbenutzung IPv6, AirPort und Bluetooth disablen
Alle Verbindungen können als Einstiegspunkt von Hackern benutzt werden, deshalb sollte man diese Dienste soweit möglich abschalten. IPv6 wird noch lange nicht überall benutzt und unterstützt. Obwohl es vom Mac verwendet werden kann, sind überwiegend noch IPv4 Adressen üblich.
Anschalten der Verschlüsselung der Festplatte
In MacOS X Lion wurde die Verschlüsselung erweitert, es ist möglich, die gesamte Festplatte zu schützen. Dieser Punkt ist allerdings nur wichtig, wenn der Mac gestohlen wird.
Update des Adobe Reader auf Version 10 oder größer
Unter Windows ist der Adobe Reader das bevorzugte Ziel für Hackerangriffe. Seit Version 10 gibt es diverse Sicherheitserweiterungen, die den Reader viel sicherer gegen Angriffe machen. Holt euch am besten die aktuelle Version direkt von Adobe, so ist sichergestellt, das keine Schadsoftware enthalten ist.
Installation eines guten Virenscanners
“Mac’s do not get viruses” (Mac's bekommen keine Viren) war ein bekannter Slogan als die Windows-Plattform immer stärker unter den Angriffen von Hackern zu leiden hatte. Inzwischen wissen auch Mac-User, dass ihr System ebenso von Viren befallen werden kann. Heutzutage ist eine funktionierende Antivirensoftware für Mac-Anwender ebenfalls Pflicht. Hier gibt es eine Testversion von Kaspersky Anti-Virus for Mac.
Nachdenken sollte man vielleicht auch über eine gute Firewall. Zumindest lassen sich Zugriffe von Programmen auf das Internet protokollieren und eventuell zu unterbinden.
Das verstärkte Aufkommen von Viren und Trojanern für Mac kann man hier nachlesen.